Blätter und Steine

Hagia Sofia Panormo

Selbst die Ruinen der Weisheit
nicht mehr zugänglich
umzäunt vergittert

Nur der Ginster
hat gelbblütig Zutritt
und die violette
Distel –

 

Noch kratzen die
Zikaden ein
tönig Lied

Welle um Welle
rauscht es heran
unter dunstigem
Schleier

Bald wird sich
öffnen des
Himmels Schwärze des
Meeres

stummem Wechsel
gesang von Flut
und
Gestirn -

Zeitverlust

Backhaus Waschhaus Küche
Plattenfundamente eingebrochen
die Eckmauer steht noch
da

zwischen
den Steinen verloren
Duft von Brot

Die Rundtürme stinken
nach Pisse

Das Meer leuchtet die
Berge herbei mit
blinkenden Lampen

Zum Wohnen gabs
keine Steine
Laubhütten die alten
Fotos alles

verweht

Die letzten Frauen
sterben gerade verloschen
die Lichter im
Wald

Niemand weiß mehr...
aber die Steine -

 

Schriftzeichen keine die
Spur des zeichenlos
schabenden Meißels im
Marmor

Die diese Platten bargen
keine Knochen kein Rest
nichts
mehr

Alte Worte welcher Sprache
Trauer wohl - damals -
versiegt versickert verflogen

Dass etwas spricht
hier
jetzt -

Das Meer hemmt die Fahrt
der Segler
Schweigend das Land und
die Blätter des Ölbaums
stumm

Lautlos lecken die Wellen
am Fels die
Sonne steht im Zenit

Das ist die Stunde aber
der große Pan ist tot

Die Segler werfen den Hilfsmotor an
Vom Tal her ein ratternder
Traktor zerschlagen die

Heilige Stille -

Zwischen den Wolken
teilt sich die Sonne
Ein roter Tropfen überm
Berg

 

Das Meer blutet ein
Ölig schwappen Wellen
zum Strand

Mauersegler zersäbeln den
Himmel

 

Die erste Fledermaus
holt flatternd die
Nachtaus der
Höhle und der

Polarstern sucht sich
ein suchendes
Auge -


Der alte Diesel
spielt Schlagzeug
Rhythmuswechsel mit
jedem Takt

Darüber das
leise Sax der Zikaden

Die Wellen geben den
Chor

 Ein Wind verfehlt seinen
Einsatz und greift
nach der Harfe

 Der Olivenhain
rauscht

 Menschenleer swingt
sich der Tag
in die
Nacht -

 

Wie dieser
Olivenbaum mit zwei
ineinander verwundenen
Stämmen und oben
gebreiteten Armen

Seit mehr als dreihundert
Jahren Trotz
Sturm Hitze Trockenheit

 Und glänzen immer
noch Wer

 das wollen wollte
in heutiger Zeit den
holte
der

Therapeut -

 

Die Verwunderung
eines griechischen Landbewohners
über
die Verwunderung
eines deutschen Städtebewohners
über
die Anwesenheit von
allerlei Getier

Nachts gibt es viele Fledermäuse
Ja chat

Und wirklich Eulen
Ja chat

Und auch Schlangen -
Ja chat zwei Meter
Und Ratten -
große Problem -

 

Essays

Artikel, die vor allem um Texte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur kreisen.
Auch die Frage zum Zusammenhang von Literatur und Religion wird hier verhandelt.
Außerdem finden sich hier Anmerkungen zur Zeit.

Eigene Texte

Es gibt hier lyrische Versuche. Außerdem Kindergeschichten.
Diese Kindergeschichten sind zum größten Teil entstanden bei der Arbeit mit Familien. Sie sind dazu gedacht, den Tag einzuleiten. Im Anschluss an diese Geschichten lassen sich gemeinsame Aufgaben erledigen: Die Herstellung von Klappern oder Bumerangs etwa, aber auch das gemeinsame Basteln eines Hauses.
Die Kindergeschichten entstanden dadurch, dass die Kinder Vorgaben zu Personal und Ereignissen gemacht haben, die dann am nächsten Morgen in der Geschichte vorkommen mussten.

Schrift und Schreiben

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